In diesen Tagen feiere ich 15 Jahre Selbstständigkeit mit meinem Unternehmen: Frei-Räume: Coaching und Beratung. In den folgenden drei Beiträgen nehme ich dich mit auf eine kleine Stippvisite durch diese Zeit und teile mit dir meine jeweiligen Erkenntnisse. Lasse dich inspirieren!

I – Jubiläum

„Wenn du 4–5 Coachees hast, dann spricht sich das herum und weitere Aufträge folgen.“

Der gutgemeinte Rat des Kollegen war tatsächlich der Grund, dass ich 2007 als Coachin loslegte. Heute kann ich über so viel Naivität nur schmunzeln.

Der Start in die Selbstständigkeit war zunächst trotzdem leicht. Zunächst arbeitete ich für eine Bildungseinrichtung als Dozentin in der Qualifizierung von Hartz-IV-Empfänger:innen, die dank einer engagierten Kollegin außerordentlich gut bezahlt wurde. Der Kontakt zu der Kollegin entstand durch aktives Netzwerken, in meinem damaligen Umfeld.

Aufträge für mein Coaching zu bekommen, gestaltete sich allerdings schwierig. Damals, als ich noch am beschaulichen Niederrhein, in einem traditionellen und eher konservativen Umfeld lebte. Und wenig Ahnung vom Geschäft hatte.

Im selben Jahr lernte ich Frithjof Bergmann kennen, den Begründer des New Work, der für mein zukünftiges Tun wegweisend wurde.

Ich entwickelte 2010 das Wesenskernspiel, zunächst als Prototyp. Fand Kooperationspartner und brachte es 2014 gemeinsam mit ihnen auf den Markt, via Crowdfunding. Ziel war und ist es, dass Kolleg:innen das Wesenskernspiel als Grundlagenspiel nutzen und mit ihrem eigenen Ansatz kombinieren.

Über die Jahre entwickelte ich mich stetig weiter. Das spiegelt sich in meinen Logos, Visitenkarten, Flyer und Websites. Die jetzige Website ist die fünfte, wobei ich die ersten noch selbst gestaltete.

Parallel zum Coaching bot und biete ich immer auch Workshops und Seminare an, auch einige Bildungsurlaube. Inhaltlich ging und geht es um Themen wie berufliche Neuorientierung (mit dem Wesenskernansatz), Bewerbungstrainings, Zukunft der Arbeit, feministische Angebote, Erkennen von Interessen, u. v. m.

Erkenntnisse

  • Naivität kann ein guter Grund sein, um ins Tun zu kommen
  • Es ist sinnvoll von Beginn an zu Netzwerken
  • Investiere in betriebswirtschaftliches Wissen

II – Träume verwirklichen

Als Jugendliche hatte ich mehrere Träume.

Zunächst wollte ich Innenarchitektin werden. Ich zeichnete, mit großer Begeisterung auf Butterbrotpapier, Zimmer und Wohnungen und richtete diese ein.

Einen zweiten Traum setzte ich in die Realität um, der mir im Alter von 12 Jahren wie eine Berufung erschien. Ich begann mit 17 Jahren eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete in den folgenden Jahren auf verschiedenen Stationen und Krankenhäusern. Insgesamt 17 Jahre blieb ich in diesem Beruf, in unterschiedlichen zeitlichen Umfang. Ich liebte ihn!

Der Abschied aus diesem Beruf fiel mir schwer und war schrecklich. Ohne es zu merken, hatte ich mich selbst sabotiert und scheiterte in ihm. Mir blieb die Wahl zwischen Kündigung und gekündigt werden. Ich habe Jahre gebraucht, um diese Erfahrung zu verarbeiten.

Heute weiß ich, dass sich Neues in mir verwirklichen wollte, ich hatte ihm bis dato keine Aufmerksamkeit geschenkt.

Ein weiterer Jugendtraum bezog sich auf ein Studium, damals dachte ich an Sozialpädagogik. Fehlende Fähigkeiten in Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften und die fehlende Unterstützung meiner Eltern, verhinderten den Wechsel in eine weiterführende Schule.

1999 ergab sich völlig überraschend die Verwirklichung meines Jugendtraumes – ich fing an zu studieren. Der Zugang eröffnete sich für mich über ein weiterbildendes Studium Frauenstudien, dessen Voraussetzungen ich erfüllte.

Dieses Studium und eine Einstufungsprüfung ermöglichten mir das Studium der Erziehungswissensschaften zu absolvieren, welches ich 2006 abschloss, um mich gleich danach 2007 selbstständig zu machen. Später entdeckte ich über mein Wesenskernspiel meine zentralen intrinsischen Motivationen, die mich diese Wege beschreiten ließen.

Ich liebe es (eine Auswahl):

  • Ideen zu entwickeln,
  • etwas zu gestalten,
  • Menschen mit sich und anderen zu verbinden,
  • zu inspirieren, frei zu sein,
  • Vielfalt zu entdecken,
  • Neues zu entdecken,
  • mich auszudrücken,
  • Handwerkszeug zu vermitteln,
  • beharrlich Dinge auf den Punkt zu bringen,
  • zu lernen,
  • Anerkennung zu bekommen,
  • mich zu bewegen, usw.

Erkenntnisse

  • Nimm alle deine Träume ernst. In jedem stecken wesentliche Elemente deiner selbst.
  • Frage nach der Essenz deiner Träume.
  • Finde präzise heraus, worum es dir in dem jeweiligen Traum ging oder geht.

III – Den eigenen Weg gehen

Was ich jetzt als Nächstes erzähle, ist sehr persönlich.

Die Herausforderungen, die ich in meinem Leben zu bewältigen hatte, waren immens. Die Aufarbeitung der sexualisierten Gewalterfahrungen im familiären Umfeld, in die ich mit Anfang dreißig geworfen wurde, forderten viel von mir: Neben Familie mit drei Kindern, einem Haus, einem Ehemann im Pfarramt und meiner Berufstätigkeit, den insgesamt sieben Jahren Studium und meiner späteren Selbstständigkeit.

Selbstzweifel waren lange Jahre meine ständigen Begleiter, neben meinem unbändigen Willen weiterzumachen und „es zu schaffen“. Erst viel später entdeckte ich, dass ich in allen Entscheidungen bei dem geblieben bin, was mein Herz, meine Intuition, meine innere Stimme mir sagte.

Über meinen Werdegang und was es mit diesem „Ich will es schaffen“ auf sich hat, erzähle ich in dem Buch, was ich mit meinem Mann Matthias Jung zusammengeschrieben habe, welches Anfang März 2022 beim Oekom-Verlag erscheinen wird.

Das Erkennen meiner Hochsensibilität 2015 und meiner Hochbegabung 2018 veränderten mein Selbstbild beträchtlich, hin zum Positiven. Viele Puzzleteile meines Lebens fielen auf ihren Platz.

Zunächst bot ich mein Coaching für „alle“ an, weil ich dachte, das wirklich wirklich Wollen sei ein Thema für alle Menschen. Nach und nach kristallisierte sich jedoch meine Zielgruppe als Coachin heraus: Menschen mit vielen Interessen, zu denen auch Hochbegabte, Hochsensitive und Scanner gehören.

Inzwischen weiß ich, wer ich bin, was mich ausmacht und was ich wirklich wirklich will. Nicht in einem absoluten Sinne, weil Leben ständigen Wandel bedeutet. Ich liebe, was ich tue und hoffe noch viele Menschen mit Freude über ihr Eigenes zu begeistern.


Ein herzliches Dankeschön gilt auch meinen Kund:innen und Netzwerkpartner:innen! Ich lerne von und mit ihnen. Aus ganzem Herzen kann ich sagen: Ich lebe selbstbestimmt mein Eigenes.

Erkenntnisse

  • Das, was du wirklich wirklich willst, ist schon längst in dir.
  • Sei mutig, trotz allem, was dir an Herausforderungen begegnet. Früher oder später entdeckst du deinen ureigenen Weg.
  • So schwer es für manch eine:n ist, Vertrauen entwickeln, lohnt sich, in dich und das Leben.

Hat dich etwas von dem, was ich in diesem Beitrag geschrieben habe, ermutigt oder inspiriert? Schreibe mir gerne eine Mail mit deinen ganz persönlichen Erkenntnissen. Ich antworte gerne!

Mehr zu meinem Angeboten https://frei-raeume.info/coaching

In meinem Newsletter, der ca. alle 4 Wochen erscheint, erhältst du frische Impulse, die dich auf dem Weg zu dir weiterbringen, dort

➡️ findest du neue Blogbeiträge, Hinweise auf Seminare und Workshops, Rezensionen zu interessanten Büchern, Angebote, Empfehlungen zu Tools und Methoden,

➡️ bekommst du Einblicke in mein Leben und Fragen, die mich rund um mein Business bewegen.

Wie setzen mein Mann Matthias Jung ich New Work um? – In unserem Podcast erfährst du mehr!

✅ Weitere spannende Themen findest du auf meinem YouTube-Kanal!