Ich liebe es, Ideen zu entwickeln!

Treffe ich auf einen oder mehrere Menschen, mit denen ich ein Konzept entwickeln kann, bin ich in meinem Element. Wie ein Fisch im Wasser. Ich fühle mich wohl, bin bei mir, suche Lösungen und bin präsent – herrlich!

In diesem Beitrag zeige ich dir die breiten Anwendungsmöglichkeiten des Wesenskernspiels, und zwar anhand einiger ausgewählter Karten meiner eigenen Ergebnisse (um was es generell beim Wesenskernspiel geht, findest du hier beschrieben: https://frei-raeume.info/wesenskernspiel).

Spielablauf

In der ersten Spielrunde wählst du aus einer Fülle von Vorschlägen Dinge aus, die du gerne tust oder dich wirklich interessieren. In meinem Fall gehört dazu ganz klar: Bücher/Lesen (schon seit meiner Kindheit), Malen/Zeichnen (habe ich als Kind gerne gemacht und entdecke ich gerade wieder neu), etc.

Diese werden in der zweiten Runde präzisiert. Das heißt, ich frage ganz genau, was du da gerne tust oder dich ggf. interessiert. In meinem Beispiel: Bücher/LesenFrauenliteratur, Gedichte, Fantasy, Zeitreisen.

In der dritten und letzten Spielrunde wird die Motivation/ der Wesenskern identifiziert. Wir finden heraus, warum du etwas gerne tust oder dich etwas interessiert. In meinem Beispiel: Bücher/LesenFrauenliteratur – Verbunden sein; sein, wie ich bin; Frauen ermutigen.

In der folgenden Tabelle findest du weitere Spielergebnisse von mir, die dir einen besseren Eindruck von mir und dem Spiel geben.

Eine Fülle an nützlichen Ergebnissen

Mit dem Wesenskernspiel findest du heraus, was dich ausmacht; erkennst einen roten Faden in deinem Leben; bekommst neue Inspiration für dich; erkennst, was dich zutiefst motiviert; entdeckst alte Interessen neu; erhältst eine wertschätzende Sichtweise auf dein Leben und gewinnst Selbsterkenntnis, u. v. m.

Diese vielen positiven Informationen sind für sich genommen wunderbar und stellen eine eigene Qualität für dich dar, selbst, auch wenn du nicht weiterspielst. Du kannst die gewonnenen Erkenntnisse für berufliche und/oder private Entscheidungen nutzen. Einige Spieler*innen ziehen sie z. B. heran, wenn es ihnen nicht gut geht, um sich selbst zu stärken.

Was erfährst du über dich?

In meinem Beispiel in der Tabelle siehst du, dass bestimmte Wesenskerne öfter auftauchen. Das ist ein durchaus erwünschtes Ergebnis. In meinem Fall sind das: Ideen entwickeln; etwas auf den Punkt bringen; zeigen, was ich kann, usw. Sie lebe ich wirklich gerne und setze sie ein, wo immer ich kann.

Die Tätigkeiten/Interessen (Runde zwei) beschreiben präzise, was du gerne tust, was dich wirklich interessiert. Wie viele Menschen können das von sich sagen? In allem Tun, in jedem Interesse von uns Menschen gibt es viele nebeneinander existierende Aspekte. Wir haben nicht nur eine einzige Absicht, verfolgen nicht nur ein Ziel in unserem Tun. Manche Aspekte mögen wir mehr, andere mögen wir weniger. Je genauer du sagen kannst, was du liebst, umso eher lässt sich aus der Zusammenschau aller deiner Tätigkeiten/Interessen dein spezifisches Profil/Talent bestimmen. Das, was dich als Mensch ausmacht. Ich entwickele z. B. gerne Konzepte/Projekte und führe sie gerne durch (Workshops, Seminare). Ein anderes Beispiel: Vielleicht spielst du gerne Fußball. Das ist erst mal eine allgemeine Info über dich. Präziser ist es, wenn du sagen kannst, welche deine Lieblingsposition ist. Vielleicht spielst du am liebsten als Verteidiger*in oder liebst mehrere Positionen? Präzise Angaben sind eine erste wesentliche Information über dich.

Diese präzisen Infos ermöglichen daran anschließend (dritte Runde) punktgenau herauszufinden, was in dir an Motivation(en) steckt. Ja, auch hier Plural! In vielen Tätigkeiten/Interessen stecken mehrere Wesenskerne (s. Tabelle). Sie zeigen dir, was dich wirklich motiviert, wonach du lebst. Das sind die Dinge, die du einfach machst. Weil es eben dein Ding ist, niemand muss dich dazu auffordern.

Kennst du deine positiven Antreiber?

Einige Wesenskerne beschreiben gleichzeitig Fähigkeiten: Ideen entwickeln, etwas auf den Punkt bringen. Andere drücken etwas genauso Wesentliches aus: zeigen, was ich kann. Dieser ist ein Motivator/Wesenskern, den viele Menschen haben (ähnlich wie Anerkennung bekommen). Diese Motivatoren/Wesenskerne sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Wie sich das deuten/bewerten lässt, ist ein eigenes Thema. Ob Motivation oder Fähigkeit, in beiden Fällen erfährst du, was dich ausmacht. Das zu wissen und benennen zu können, bringt dich weiter, z. B. in Bewerbungen und Telefonaten.

Manche Wesenskerne scheinen sich zu ähneln und du könntest fragen, warum man nicht einen allgemeinen Oberbegriff für sie findet.

Um es zu verdeutlichen, nehme ich als Beispiel die Begriffe „inspirieren“ und „Menschen berühren“. Sie klingen auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, sind es aber nicht. Um herauszufinden, was der eigentliche, der zentrale Wesenskern ist, mache ich während des Spiels Vorschläge, was es sein kann und wie „man“ es nennen könnte. Dabei reagieren alle Spieler*innen gleich. Sie sagen entweder: genau das ist es (ist also stimmig) oder sie sagen nein, das trifft es nicht ganz und wir forschen weiter.

Motivationen (Wesenskerne) sind individuell und nur du selbst kannst sagen, welche stimmig sind und auf dich zutreffen. Motivationen sind uns unbewusst, es braucht eine professionelle Begleitung, damit Spieler*innen ihre eigenen Antworten finden und nicht z. B. sozial erwünschte oder weil es sich besser anhört oder besser klingt.

Es ist sinnvoll, Wesenskerne individuell zu bestimmen, weil sie immer kontextabhängig sind. Einer meiner liebsten Wesenskerne, das Ideen entwickeln, beschreibt auf der einen Seite eine Qualität, die in mir als Mensch angelegt ist, ich habe diese Fähigkeit einfach. Gleichzeitig kann ich sie nur leben, wenn mir die Kolleg*innen, der/die Chef*in ermöglichen, diese Fähigkeit einzubringen. Das hat Konsequenzen für meine tägliche Arbeit. Wenn etwas, das so sehr mein Ding ist, wie Ideen entwickeln, nicht von mir gelebt werden kann, dann muss ich schauen, wo das geht. Und da sind wir ganz nahe beim Thema Visionsentwicklung und dem Thema tun, was ich wirklich wirklich will.

Die Karte „Träume/Fantasien“ – stellt eine eigene Qualität im Wesenskernspiel dar. Mit ihr werden Kinderträume (wenn ich groß bin, dann will ich … werden) erforscht, Berufswünsche, die du als Jugendliche*r geträumt hast und die nicht verwirklicht werden konnten. Mit dieser Karte erforschen wir Träume, die wir auch noch als Erwachsene haben und die uns mehr oder weniger bewusst sind. Manche Menschen schauen mich zunächst etwas befremdet an, wenn ich mit solchen Fragen um die Ecke komme. Spätestens, wenn sie ihre Antworten finden und wir die Wesenskerne identifiziert haben, geht vielen Spieler*innen ein Licht auf. In unseren Träumen und Fantasien steckt so viel von uns als Mensch darin, wie es uns oft nicht klar ist. In ihnen finden sich überdurchschnittlich viele Wesenskerne.

Wobei es nicht darum geht, sie alle um jeden Preis zu verwirklichen. Ich wollte früher Innenarchitektin werden, das wäre heute überhaupt nicht mehr meins. Aber in diesem ehemaligen Traum stecken wertvolle Infos über mich als Mensch. Der hierin enthaltende Wesenskern „gestalten“ drückt sich z. B. in der Entwicklung des Wesenskernspiels aus.

Es finden sich bei den Spieler*innen des Wesenskernspiels oft Träume, die recht deutlich mit einer möglichen (beruflichen) Zukunft zu tun haben und die es lohnt, näher anzuschauen. Wieder an meinem Beispiel verdeutlicht: Beide oben in der Tabelle benannten Träume klingen unspezifisch: „etwas Großes bewegen“ und „das gute Leben für alle Menschen“, „Bewahrung der Schöpfung“. Doch finden sich in ihnen viele mir sehr wichtige Wesenskerne. Das gute Leben für alle Menschen lebe ich in meinem sozialen Engagement aus, indem ich z. B. das Frauenmahl in Osnabrück am 30. März mit organisiere.

Dieses Spiel zielt darauf ab, dich mit dir, dem, was du bist und was in dir liegt, also deinem Potenzial zu verbinden. Damit du dein Potenzial auf die Straße bringen kannst.

Lust zu spielen? Lass uns spielen!