Alles verpufft? Im Alltag seine Vision leben.

Ich habe meine Vision gefunden!

Meine Augen leuchten, ich bin voll da und ganz präsent. Energie durchflutet mich. Ich könnte die ganze Welt umarmen!

In diesem Beitrag erfährst du, wie es ist, mit einer Vision zu leben, wenn der Alltag mit seinen Gewohnheiten und Abläufen Raum gewinnt. Du erhältst Tipps, wie du „dran“ bleibst (suche dir die für dich geeignetsten heraus) und warum man nicht zu eng am ursprünglichen „Fahrplan“ bleiben sollte.

Zwei, drei Tage später.

Unverändert bin ich hoch motiviert, aber bevor ich loslege, sollte ich erst noch …

An dieser Stelle kannst du deine guten Gründe eintragen, für alles, was du auch wichtig findest und möglicherweise Priorität hat.

Ich habe mir sogar eine Liste mit To-dos angelegt, auf der stehen meine Vorhaben und konkrete Ziele, die sich aus meiner Vision ableiten.

Gratuliere, wenn du dir diese erarbeitet und notiert hast. Das ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

Jedoch gibt es unerwartete Verzögerungen. Eine wichtige Kooperationspartnerin ist derzeit so mit Arbeit eingedeckt, dass sich der Termin mit ihr auf unbestimmte Zeit verschiebt. Die Finanzierung meines Vorhabens scheint um einiges komplizierter und es gilt noch einiges an weiteren Informationen einzuholen. Irgendwie scheint es mir auch nicht mehr ganz so wichtig. Alltag eben, denke ich.

Irgendwann stelle ich erschrocken fest, ich habe ganz vergessen, an meiner Vision weiterzuarbeiten. Habe ich mich geirrt? Ist mir das Ganze doch nicht so wichtig? Was bedeuten die Verzögerungen?

Ich dachte, dass wenn ich meine Vision gefunden habe, läuft alles irgendwie von alleine weiter. Bedeuten die Verzögerungen, dass ich doch nicht weiß, was ich wirklich will?

Hast du dich wirklich geirrt?

So oder so ähnlich geht es nicht wenigen Menschen, wenn sie nach dem Finden und Klären ihrer Vision im Alltag ankommen. Die großen Gefühle sind nach einer Weile weg und der lang eingespielte Alltag mit seinen Herausforderungen und Pflichten kehrt ein.

Fragen und Zweifel tauchen auf: Ist also alles ein großer Irrtum gewesen und man hat ggf. eine Menge Geld aus dem Fenster geworfen?

Leben mit einer Vision im Alltag

Tatsächlich ist vielen Menschen nicht ausreichend klar, wie sich eine Vision im Alltag leben und umsetzen lässt. Dass Zweifel dazu gehören und sich die Dinge anders entwickeln, wie man sich das ursprünglich gedacht hat.

Starke Emotionen, die vielleicht zu Beginn der Vision da waren, können nicht auf Dauer gehalten werden. Das ist normal und sogar gut so. Denn eine Vision hat auch mit Arbeit zu tun und will Schritt für Schritt in den Alltag integriert werden.

Manchmal dauert auch alles länger bis der Traum, die Vision umgesetzt werden kann.

Ich träume z. B. seit 2013 von einem Zentrum der Neuen Arbeit und erst jetzt fängt es an konkrete Formen anzunehmen.

Ein anderer Traum dagegen nimmt sehr viel schneller Fahrt auf. Gerade habe ich in einem Essay unseres Buches meine Vision zum Wesenskernspiel beschrieben, da kommt ein Unternehmer auf mich zu und wir sind dabei ein gemeinsames Unternehmen auf die Beine zu stellen.

Was aber hilft außer Geduld und dran bleiben noch, um die eigene Vision in den Alltag zu integrieren? Im Folgenden gebe ich dir eine Fülle von Tipps und du schaust, welche dir davon nützlich sind.

Tipps für den Alltag

• Definiere konkrete Schritte der Umsetzung – das Gehirn kann nur mit konkreten und klaren Aufgaben etwas anfangen.
• Definiere kleinstmögliche oder auch große Schritte – jede:r braucht andere Wege, um ins Tun zu kommen.
• Schreibe deine Vision auf, und zwar so, dass sie dir möglichst oft ins Auge fällt. Visualisiere sie als Bild, Collage, Sketchnote, arbeite mit Bleistift, Tinte etc. – je mehr Sinne an Vorhaben beteiligt sind, umso besser prägen sie die Vision ein.
• Sprich mit vertrauenswürdigen Menschen darüber – und höre nicht nur auf das, was die anderen die ggf. raten, sondern auch darauf, wie du es selbst erzählst. Wir erzählen niemals die gleiche Geschichte. Im Erzählen wird dir vielleicht etwas klarer als zuvor.
• Finde Menschen, die dich unterstützen – vor allem mental, die auch mal nachfragen oder gute Tipps haben.
• Trage Arbeitsschritte in den Kalender ein – das schafft Verbindlichkeit und es ist ein tolles Gefühl, etwas als erledigt abzuhaken.
• Mache mit Gesprächspartner:innen Termine aus (Finanzierung, Informationen, Förderungen) – besorge dir notwendige Informationen, ohne dich gleich für etwas zu entscheiden. Dinge wollen reifen.
• Mache dir die Essenz deiner Vision klar, das schafft Freiraum zur Umsetzung – in meinem Coaching erarbeiten wir z. B. den Kern der Vision, der einen Leitfaden für den Alltag bietet.
• Prüfe, ob genug Freude in der Umsetzung und Ausgestaltung dabei ist. – Auch das Umsetzen sollte mehr Freude als Belastung sein, sonst geht dir irgendwann die Luft aus.
• Prüfe deine Energiefresser und finde neue Lösungen, bei denen dein Herz hüpft. – Achte auf deine Gefühle und Emotionen als selbstverständlichen Teil deines täglichen Tuns. So wirst du immer besser darin, deine Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
• Finde einen festen Termin, an dem du an der Umsetzung arbeitest. – Nimm dir nicht gleich zu lange Zeiten vor. Regelmäßig 15–30 Minuten bringen möglicherweise mehr, als sich in zwei Stunden zu verausgaben und dann keine Lust mehr zuhaben beim nächsten Mal.
• Erlaube dir ungewöhnliche Lösungen der Umsetzung zu finden. – Sie müssen zu dir passen und zu sonst niemand.
• Belohne dich und feiere dich, wenn du wieder etwas getan hast. – Du lernst den Wert von Belohnungen kennen, davon wollen wir immer mehr haben und du kannst selbst etwas dafür tun.
• Folge der Spur der Freude. Frage dich immer wieder, ist ausreichend genug Freude bei dem, was ich tue, plane, umsetze. – Freude ist ein viel zuverlässigerer Partner als die großen Emotionen.

Vielleicht hilft dir auch das Bild eines Korridors, indem du dich auf deine Vision zu bewegst. Sie mag nicht eins zu eins so umgesetzt werden, wie du zu Anfang dachtest. Aber die wesentlichen Elemente, der Kern des Ganzen sollte Bestand haben. Das verschafft dir einen Spielraum, in dem du dich auf dein Ziel hin zu bewegst.

Ich hoffe, dass bei diesen Tipps einige dabei sind, die dich inspirieren können.

Gehörst du zu den Menschen, die ihre Vision noch nicht zu greifen bekommen, so schaue dir meinen Wesenskernansatz an. Durch diese Vorgehensweise identifizierst du das, was dir Freude macht und wo deine Energie fließt, findest deine Vision und Wege, wie du sie in den Alltag umsetzen kannst. Spielerisch, pragmatisch und leicht!

Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!

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